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Dichter Nebel hat die Inselstadt Lindau seit Tagen fest im Griff. Als die Nebelglocke am Läutwerk draußen vor der Hafeneinfahrt ausfällt, machen sich zwei Techniker mit dem Boot auf den Weg dorthin und machen eine grausame Entdeckung: Jemand hat den Körper eines Mannes auf dem stählernen Gerüst drapiert. Die groteske Inszenierung der Leiche bereitet Kommissar Schielin Kopfzerbrechen. Bergung und Spurensicherung wären selbst bei günstigeren Wetterbedingungen nicht einfach, doch im Nebel gestaltet sich das Unterfangen fast unmöglich.

Selbst ohne die Leiche des jungen Mannes, der dort am Kranbalken hängt, wäre der Dachboden des Inselhauses kein einladender Ort. Obwohl alles auf einen Suizid hindeutet, beschleichen Kommissar Schielin vom ersten Augenblick an Zweifel. Die Obduktion gibt ihm recht: Es war Mord! Der Tote stammt aus einer Unternehmerfamilie und war kurz davor, eine führende Position im Familienbetrieb zu übernehmen. Ein Blick hinter die Fassade offenbart, dass die Familie des Opfers keineswegs frei ist von Konflikten. Doch sind diese wirklich das Motiv für einen so brutalen Mord?

Der verwitwete Bonvivant Sigismund von Bratz lädt seine drei erwachsenen Kinder zu einem Treffen nach Lindau ein, wo er in einem Inselhaus residiert. In der ihm eigenen direkten Art teil er seinem jüngster Sohn Martin, dem Pfarrer, seiner Tochter Cornelia, der Musiklehrerin und dem ältesten Sohn Eberhard, dem Berufssoldaten mit, wie mit seinem zukünftigen Erbe verfahren werden soll. Zwei Tage später wird von Bratz tot aufgefunden. Bodenseekommissar Conrad Schielin übernimmt den Fall und stößt dabei auf ein Netz aus alten Konflikten und ungelösten Familienfragen.