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Lyrikschule

Lyrikschule

De : Johannes Thiele
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À propos de cette écoute

Gedichte verstehen Der Podcast verbindet Gedichtrezitation und Deutungsansätze zu den Texten. Damit soll ein erster Verstehenszugang ermöglicht werden. Die Textauswahl umfasst sämtliche Epochen der deutschen Literatur vom Mittelalter bis zur Gegenwart und nimmt sowohl sehr bekannte als auch weniger bekannte Texte in den Blick.Johannes Thiele Art
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    Épisodes
    • Folge 78 - Queere Lyrik - August von Platen
      Jun 26 2024

      Diese Folge ist dem Pride Month entsprechend queerer Lyrik gewidmet und zeichnet anhand ausgewählter Sonette August von Platens einige typische homoerotische Denk- und Gefühlsmuster nach.


      August von Platen: Die Sonette - Männerschwarm-Verlag

      https://www.maennerschwarm.de/buch/die-sonette/



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      32 min
    • Folge 77 - Die Kühe sind schuld (Odile Kennel)
      Apr 17 2024
      In dieser Folge geht es um ein Gedicht, das die Mechanismen im Umgang mit der Klimakrise offenlegt. Außerdem wird ein neuer methodischer Zugang zu Lyrik vorgestellt. Die Kühe sind schuld Die Kühe sind schuld am Schlamm am Schlamassel am maßlosen Regen, hinterlassen Paarhuferspuren im All im allgegenwärtigen Klima, killen den Himmel, die wahren Sünder, heißt es, seien die Kühe. Doch die wissen von nichts. Verlangen nicht viel: Wollen nur grasen, weiche Nasen ins Grün drücken, das ihnen blüht, in Ruhe muhen, Ruhe vor Fliegen, in Ruhe auf Wappen posiern, Almen bevölkern und tiefere Wiesen als Schlumpen mit Artgenossinnen schunkeln, Färse sein, Milchkuh ja, auch mal heilig, aber vor allem: äsen, mahlen, vier Mägen hegen, rülpsen und schließlich acht bis zehn Fladen am Tag fabriziern. Doch heißt es: Der Bock ist die Kuh, die Mist baut, wenn sie verdaut, sie ist wahnsinnig schädlich fürs Atmosphärische auf der Methanebene gänzlich passé. Und sind die Kühe nicht auch schuld an der Krise? Wir dekretieren das elfte Gebot: Die Abschaffung der Kühe tut Not.
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      24 min
    • Folge 76 - Weihnachten (Rilke, Storm, Loriot)
      Dec 22 2023

      Weihnachten ist die Zeit der Besinnung, die Zeit der Kinder, auch eine melancholische Zeit und nicht zuletzt eine Zeit der absurden Rituale und nervenaufreibenden Familienfeiern. Anhand von drei Gedichten sollen Schlaglichter auf diese Zeit geworfen werden, wenngleich es sich nicht um die ganz typischen Weihnachtsgedichte 'unterm Tannenbaum' handelt.


      Rainer Maria Rilke

      Das Karussell
      Jardin du Luxembourg
      Mit einem Dach und seinem Schatten dreht
      sich eine kleine Weile der Bestand
      von bunten Pferden, alle aus dem Land,
      das lange zögert, eh es untergeht.
      Zwar manche sind an Wagen angespannt,
      doch alle haben Mut in ihren Mienen;
      ein böser roter Löwe geht mit ihnen
      und dann und wann ein weißer Elefant.
      Sogar ein Hirsch ist da, ganz wie im Wald,
      nur dass er einen Sattel trägt und drüber
      ein kleines blaues Mädchen aufgeschnallt.
      Und auf dem Löwen reitet weiß ein Junge
      und hält sich mit der kleinen heißen Hand
      dieweil der Löwe Zähne zeigt und Zunge.
      Und dann und wann ein weißer Elefant.
      Und auf den Pferden kommen sie vorüber,
      auch Mädchen, helle, diesem Pferdesprunge
      fast schon entwachsen; mitten in dem Schwunge
      schauen sie auf, irgendwohin, herüber –.
      Und dann und wann ein weißer Elefant.
      Und das geht hin und eilt sich, dass es endet,
      und kreist und dreht sich nur und hat kein Ziel.
      Ein Rot, ein Grün, ein Grau vorbeigesendet,
      ein kleines kaum begonnenes Profil –.
      Und manchesmal ein Lächeln, hergewendet,
      ein seliges, das blendet und verschwendet
      an dieses atemlose blinde Spiel ...


      Theodor Storm

      Weihnachtslied

      Vom Himmel bis in die tiefsten Klüfte
      ein milder Stern herniederlacht;
      vom Tannenwalde steigen Düfte
      und kerzenhelle wird die Nacht.


      Mir ist das Herz so froh erschrocken,

      das ist die liebe Weihnachtszeit!

      Ich höre fern her Kirchenglocken

      mich lieblich heimatlich verlocken

      in märchenstille Herrlichkeit.

      Ein frommer Zauber hält mich wieder,

      anbetend, staunend muß ich stehn;

      es sinkt auf meine Augenlider

      ein goldner Kindertraum hernieder, ich fühl's, ein Wunder ist geschehn.



      Loriot

      Advent


      Es blaut die Nacht. Die Sternlein blinken.

      Schneeflöcklein leis’ niedersinken.

      Auf Edeltännleins grünem Wipfel

      häuft sich ein kleiner weißer Zipfel.

      Und dort, vom Fenster her durchbricht

      den dunklen Tann' ein warmes Licht.

      Im Forsthaus kniet bei Kerzenschimmer

      die Försterin im Herrenzimmer.

      In dieser wunderschönen Nacht

      hat sie den Förster umgebracht.

      Er war ihr bei des Heimes Pflege

      seit langer Zeit schon sehr im Wege.

      So kam sie mit sich überein:

      Am Niklasabend soll es sein.

      Und als das Rehlein ging zur Ruh',

      das Häslein tat die Augen zu,

      erlegte sie - direkt von vor'n

      - den Gatten über Kimm' und Korn.

      Vom Knall geweckt rümpft nur der Hase

      zwei-, drei-, viermal die Schnuppernase.

      Und ruhet weiter süß im Dunkeln,

      Derweil die Sternlein traulich funkeln.

      Und in der guten Stube drinnen,

      da läuft des Försters Blut von hinnen.

      Nun muß die Försterin sich eilen,

      den Gatten sauber zu zerteilen.

      Schnell hat sie ihn bis auf die Knochen

      nach Waidmanns Sitte aufgebrochen.

      Voll Sorgfalt legt sie Glied auf Glied

      - was der Gemahl bisher vermied -

      Behält ein Teil Filet zurück,

      als festtägliches Bratenstück.

      Und packt zum Schluss - es geht auf vier -

      die Reste in Geschenkpapier.

      Da dröhnt's von fern wie Silberschellen.

      Im Dorfe hört man Hunde bellen.

      Wer ist's, der in so tiefer Nacht

      im Schnee noch seine Runde macht?

      Knecht Ruprecht kommt mit gold’nem Schlitten

      auf einem Hirsch herangeritten!

      »He, gute Frau, habt ihr noch Sachen,

      die armen Menschen Freude machen?«

      Des Försters Haus ist tief verschneit,

      doch seine Frau steht schon bereit:

      »Die sechs Pakete, heil'ger Mann,

      's ist alles, was ich geben kann!«

      Die Silberschellen klingen leise.

      Knecht Ruprecht macht sich auf die Reise.

      Im Försterhaus die Kerze brennt.

      Ein Sternlein blinkt:

      Es ist Advent.

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      23 min

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